Kurzes Referat über einen wissenschaftlichen Artikel von Silvia Berger von 2009 aus folgendem Aufsatz-Sammelband: Marion Hulverscheidt/Anja Laukötter: Infektion und Institution. Zur Wissenschaftsgeschichte des Robert Koch-Institutes im Nationalsozialismus. Göttingen 2009 (Wallstein Verlag) Der hier vorgestellte Artikel über das Rätsel der "latenten Infektionen", die wundersamerweise die Menschen nicht krank machen, von Silvia Berger stellt vor Augen, dass die derzeitige Auffassung der "Virologie" eine perverse Weiterführung einer martialischen Auffassung von Mikroorganismen in Makroorganismen seit Robert über die NS-Medizin bedeutet und schnurgerade auch die Diskriminierungspolitik der NS populärwissenschaftlich plausibiliseren konnte. Dieselbe Kriegsrhetorik, mit der wir es heute zu tun haben, wurde im NS-Staat auf medizinischer Ebene und sozialer vorangetrieben. Die wissenschaftlichen Theorien der ab 1933 verfemten Wissenschaftler werden bis heute verfemt. Die mit dem Faschismus kompatible und logisch verbundene Auffassung von Gesundheit als "ewigem Kampf" ist auch heute wieder bestimmend und wird mit derselben Aggression vorangetrieben. Ein Lehrstück zum Gruseln.

Viele äußerten heuer in ihren Weihnachtsbotschaften diesen Satz des Engels "Fürchtet euch nicht/Fürchte dich nicht!". Es ist eine wunderbare Eingebung vieler, auf diesen Satz zu verweisen. Doch wie macht man das, sich nicht zu fürchten?