Abstract Prof. Niko Härting Demokratie und Rechtsstaat: Das ist in erster Linie ein Regelwerk, an den sich alle staatliche Gewalt halten muss - die Parlamente ebenso wie die Verwaltungen, die Regierungen ebenso wie die Gerichte. Corona ist ein Stresstest für dieses Regelwerk. Und die Akteure haben es mit den Regeln nicht immer so genau genommen, wie sie müssten: Die Parlamente haben es zugelassen, dass Corona-Maßnahmen nicht öffentlich im Bundestag, sondern hinter verschlossenen Türen im Kreis der Ministerpräsidentinnen beschlossen wurden. Regierungen und Verwaltungen haben auf dem dünnen Eis vager gesetzlicher Ermächtigungen tief in die Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger eingegriffen. Und die Gerichte haben sich oft weggeduckt und mit gelegentlich hanebüchenen Begründungen Eilanträge zurückgewiesen.
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Jan Gabriel ist Dokumentarfilm- Regisseur
Prof. Dr. Manuel Schabus ist Psychologe, Psychotherapeut & Hirnforscher, Lehrstuhl für Bewusstseins- und Schlafforschung
Abstract Prof. Dr. Manuel Schabus
Was ist so speziell am SARS-COV2 Virus und sind die drakonischen Maßnahmen vieler Regierungen wirklich alternativlos? Wie ist die Übersterblichkeit der Corona- Pandemie wissenschaftlich einzuordnen? Hinkt der Vergleich mit bekannten Influenza-Wellen tatsächlich? Und wie sind die Kollateralschäden aus psychologischer Sicht einzuorden? Kindern und Jugendlichen wurde der Zugang zur Schule über weite Strecken verwehrt, doch was ist überhaupt IHR Risiko am Virus schwer zu erkranken? Sind die Maßnahmen wie Massentests an der Schule und Maskenpflicht wirklich alternativlos da Kinder die "Treiber der Pandemie sind" ?
Wissenschaftliche Referenzen zu den diskutierten Studien:
Schabus, M. & Eigl, E. (2021, July 29). „Jetzt Sprichst Du!“: Belastungen und psychosoziale Folgen der Coronapandemie für österreichische Kinder und Jugendliche. Pädiatrie und Pädologie, S 7. // Schabus, M., & Eigl, E. (2021, July 23). “Now it’s your turn to speak up!” – Burdens and Psychosocial Consequences of the COVID-19 pandemic for Austrian Children and Adolescents. // Schabus, M., & Eigl, E. (2021, July 23). Survey on “Knowledge and Attitudes Regarding the Coronavirus Pandemic” in the Austrian, German and Swiss population. // Ioannidis JPA. Infection fatality rate of COVID-19 inferred from seroprevalence data. Bull World Health Organ. 2021 Jan 1;99(1):19-33F.
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Dietrich Brüggemann spricht mit Prof. Dr. Christof Kuhbandner über Risikokommunikation
Dietrich Brüggemann ist Filmregisseur und Drehbuchautor
Prof. Dr. Christof Kuhbandner ist Psychologe und Inhaber eines Lehrstuhls für Pädagogische Psychologie
Abstract Prof. Dr. Christof Kuhbandner
Als pädagogischer Psychologe stellt man sich bei einer drohenden Pandemie die Frage, wie man eigentlich mit den Menschen kommunizieren sollte, damit sie sich richtig verhalten – richtig nicht nur im Hinblick auf das Virus, sondern richtig auch im Hinblick auf unser Menschsein als Ganzes. Betrachtet man die Art der Kommunikation im Laufe der Corona-Krise, ist man offenbar nicht davon ausgegangen, dass Menschen basierend auf realitätsgetreuen und transparenten Informationen selbstgesteuert das „Richtige“ tun werden. Stattdessen wurde versucht, Menschen durch das Schüren von Ängsten dazu zu bringen das zu tun, was aus der Sicht bestimmter Personen – Regierungsvertretern, Experten – „richtig“ ist. So werden beispielsweise bis heute die Corona-Zahlen so kommuniziert, dass die vom Coronavirus ausgehende Gefahr massiv überschätzt wird.
Die Konsequenzen des Arbeitens mit Angst sind fatal. Angst führt dazu, dass die Aufmerksamkeit auf das angstauslösende Ereignis fokussiert wird und andere – für unser Leben ebenso wichtige Dinge – aus dem Blickwinkel fallen. Die Konsequenz ist ein zutiefst irrationales Handeln. Milliarden von Euro werden in die Bekämpfung einer einzelnen Krankheit investiert, welche nur für einen Bruchteil der Todesfälle in Deutschland verantwortlich ist. Maßnahmen werden durchgeführt, selbst wenn der Nutzen in keinem Verhältnis zu den Kosten steht. Infiziert man sich mit dem Virus, kann sich die Erwartung schlimmer Konsequenzen krankheitsverstärkend auswirken.
Um aus der erzeugten kollektiven Angststörung wieder herauszukommen, könnte zum einen eine andere Art der Kommunikation hilfreich sein, wie eigentlich im offiziellen Pandemieplan vorgesehen. Dort heißt es: „Wenn Informationen an die Öffentlichkeit gegeben werden, die sich im weiteren Verlauf des Krisengeschehens als nicht richtig herausstellen, kann die Glaubwürdigkeit des Kommunikators bewahrt bleiben, wenn Fehler eingestanden werden“. Weiterhin können Erfahrungen hilfreich sein, welche vermitteln, dass die Angst übertrieben ist. Ich war beispielsweise in den letzten Wochen in Schweden unterwegs und durfte die eindrückliche Erfahrung machen, dass dort niemand Maske trägt und nirgendwo irgendwelche Zertifikate vorgezeigt werden müssen, und Schweden trotzdem verglichen mit Deutschland oder den meisten europäischen Ländern bessere Zahlen aufweist.
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Shirin Soraya ist Schauspielerin
Dr. Dennis Kaltwasser ist Sprachwissenschaftler, Schwerpunkt seiner Arbeit liegt im Bereich der öffentlichen Kommunikation des Medienwandels und der Medienkritik
Abstract Dr. Dennis Kaltwasser
Eine demokratisch verfasste Gesellschaft kann immer nur so lebendig, gerecht und menschenfreundlich sein, wie die kommunikative Praxis, die sie konstituiert. Die elementaren gesellschaftlichen Konfliktlösungsprozesse sollten deshalb geprägt sein von gegenseitiger Achtung, Konzentration auf die Sache, Besonnenheit und argumentativer Klarheit. Strategien der Manipulation, Emotionalisierung, Abwertung und Ausgrenzung sowie Formen kommunikativer Gewalt sind mit demokratischen Prinzipien unvereinbar. In der Corona-Krise ist in der öffentlichen Kommunikation eine radikale Abkehr von diesen wichtigen demokratischen Prinzipien zu beobachten. Diese kommunikationsethischen Verfallsprozesse müssen klar erkannt und ihr antidemokratischer Charakter benannt werden, um einen Weg zurück zu einem kooperativen und respektvollen Miteinander zu eröffnen.
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Robert Cummings ist Schlagzeuger, Musikproduzent
Megan Mansell ist Spezialistin für Arbeitssicherheit, USA
Abstract Megan Mansell
We can use our initial failures in mitigation of Covid as an airborne pathogen to build a framework for how we handle future outbreaks. By looking closely at PPE and the behavior of particles, we can create viable, simple mitigation standards that provide our people better information for personal preparedness in event of future, deadlier pathogens, based in minimum viable particle size under pressure, minimum infective dose, and respiratory output - this is just as much about future pathogens as it is about mitigating the viral strain du jour.
We needn’t play make-believe when it comes to the capabilities of PPE, both in protection of the wearer and of those around them. Pathogenic mitigation and protection of the vulnerable does not involve hope or blind faith - it requires being incredibly specific about a few different elements and allowing people to assess their personal level of risk.
Übersetzung
Wir können unsere anfänglichen Misserfolge bei der Eindämmung von Covid als luftübertragenem Krankheitserreger nutzen, um einen Rahmen für den Umgang mit zukünftigen Ausbrüchen zu schaffen. Indem wir uns die persönliche Schutzausrüstung (PSA) und das Verhalten von Partikeln genau ansehen, können wir praktikable, einfache Eindämmungsstandards schaffen, die unseren Mitarbeitern bessere Informationen für die persönliche Vorbereitung auf künftige, tödlichere Erreger liefern, basierend auf der minimalen lebensfähigen Partikelgröße unter Druck, der minimalen infektiösen Dosis und der Atmungsleistung - hier geht es genauso um künftige Erreger wie um die Eindämmung des aktuellen Virusstamms.
Wir brauchen uns keine Illusionen zu machen, wenn es um die Fähigkeiten von PSA geht, sowohl zum Schutz des Trägers als auch zum Schutz der Menschen in seiner Umgebung. Bei der Eindämmung von Krankheitserregern und dem Schutz gefährdeter Personen geht es nicht um Hoffnung oder blindes Vertrauen, sondern darum, einige Elemente sehr genau zu beschreiben und den Menschen die Möglichkeit zu geben, ihr persönliches Risiko einzuschätzen.
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Sabine Winterfeldt ist Schauspielerin, Regisseurin, Theater-Anti-Gewalt-Trainerin
Michael Hüter ist Historiker
Abstract Michael Hüter
Von Anbeginn der sogenannten Corona-Krise, seit April 2020, setzt sich der Wissenschaftler und Autor öffentlich und vehement dafür ein, Kinder und Jugendliche nicht blind und kollektiv zum Objekt von Politik, Ängsten und der Wissenschaft zu machen.
In seinem Gespräch mit der Regisseurin/Schauspielerin Sabine Winterfeldt zum Thema „Geraubte Kindheit“ lässt Michael Hüter eineinhalb Jahre „Corona-Maßnahmen“ für Kinder und Jugendliche Revue passieren, samt ihren (faktischen) vergangenen und wohl auch noch künftigen (verheerenden) Folgen. Nach Ansicht des Historikers zeichnet sich ein historisch beispielloses kollektives Versagen im Umgang mit Kindern und Jugendlichen ab. – Im Namen der „Wissenschaft“? Daher stellt Frau Winterfeldt zu Beginn des Gespräches Herrn Hüter gleich die auch gesamtgesellschaftlich wohl dringlichst zu diskutierende Frage: Was ist Wissenschaft?
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Jens Fischer Rodrian ist Musiker, Lyriker und freier Publizist
Jochen Kirchhoff ist Philosoph, freier Publizist
Abstract Jochen Kirchhoff
Die herrschende Corona-Politik beruft sich auf die Wissenschaft. Sie steht ganz in der Tradition der abstrakten Naturwissenschaft, die im17.Jahrhundert entstand, und begreift ihr Objekt, eben die Welt, im Grundansatz als bloßes Außen. Deshalb hat sie stets dem Leben und dem lebendigen Innen gegenüber versagt. Die Corona-Maßnahmen sind dem abstrakten Außenwelt-Dogma verpflichtet. Der Mensch wird hier zum bloßen Körper, der eigentlich keine Innenseite hat. Das ruiniert ihn und steigert die Todesfurcht ins Monströse. Und die Politik spielt schamlos auf dieser Klaviatur.
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Felix Meyer ist Sänger: Straßenmusiker, Liedermacher und Mitbegründer der Initiative „Kultur ins Grundgesetz“
Ulf Erdmann Ziegler ist Schriftsteller
Abstract Ulf Erdmann Ziegler
Ulf Erdmann Ziegler und Felix Meyer, der eine Schriftsteller, der andere Liedermacher, treffen sich am Anfang ihres Gespräches vor der Fotografie eines Mannes, der sich womöglich fragt, was er sich fragen soll. Von diesem Punkt aus begegnen sie Max Frisch und dem wichtigsten Raum im Theater. Sie treffen die Frankfurter Polizei bei Nacht und die Sache geht gerade nochmal gut aus. Die beiden stehen gemeinsam im Stau an einer Grenze, wo bis eben keine war, stellen fest, dass „Die Ärzte“ keine Ärzte sind und vertiefen das Gespräch über die Impfung nicht, weil sie in Wirklichkeit keine Ahnung davon haben. Am Ende zeigen sie sich als fundamentale Pazifisten und enden mit Udo Lindenberg: keine Panik! Vermutlich hätten sich Ziegler und Meyer als nächstes über „Kultur ins Grundgesetz“ unterhalten und wären dann zu ihrem gemeinsamen Mentor Dirk Reinartz zurückgekehrt.
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Jeana Paraschiva ist Künstlerin, Regisseurin, Drehbuchautorin (arbeitet unter unterschiedl. Pseudonymen) und Gründerin des Künstlerkollektivs HÜKSt
Norbert Häring ist promovierter Volkswirt, Wirtschaftsjournalist, Buchautor und Blogger
Abstract Norbert Häring
Der digitale Impfpass und die immer umfassenderen Zutrittsverbote für Ungeimpfte ziehen notwendig eine umfangreiche Kontrollinfrastruktur nach sich. Das Ziel, diese Infrastruktur aufzubauen, verfolgt eine öffentlich-private Partnerschaft von mächtigen Stiftungen, Unternehmen und Regierungen nachlesbar schon seit Jahren. Stichworte sind Lock Step, ID2020 und Vaccination Credential Initiative (Impfpassinitiative). Die Pandemie wird erkennbar als günstige Gelegenheit genutzt, diese Kontrollinfrastruktur gegenüber einer verängstigten Bevölkerung durchzusetzen. Nachlesbar ist auch, dass die Initiatoren in ihren Planspielen davon ausgegangen sind, dass sie diese Überwachungsmöglichkeiten nach Ende der Pandemie weiter zur Verfügung zu haben werden, weil sich die Menschen daran gewöhnen, dass sie ständig ihre Ungefährlichkeit beweisen müssen.
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Nina Maleika ist Sängerin, Moderatorin
Prof. Dr. Klaus Jürgen Bruder ist Psychologe und Psychoanalytiker
Abstract Prof. Dr. Klaus Jürgen Bruder
Psychologisch betrachtet erscheint die gegenwärtige Situation der letzten 18 Monate als ein großes Milgram-Experiment. Dieses hat gezeigt: Gehorsam kann hergestellt werden, ohne andere „Gewalt“ als die der Kommunikation: der Behauptung, der Anweisung, das Versprechens. Darin liegt der Sinn des laufenden Gehorsamkeits-Experiments, die Bevölkerung zum Gehorsam zu erziehen. Die Frage ist: weshalb spielt die Bevölkerung bei diesem Experiment mit?
Nicht Angst vor dem Virus/der Ansteckung/der vermeintlich tödlichen Gefahr, die durch die ersten Schreckensmeldungen hervorgerufen worden war, sondern Angst vor der Strafe für Ungehorsam: Verlust der Anerkennung, soziale Ausgrenzung, Zerstörung der Beziehungen, ließ viele dem Experiment zustimmen.
Aber wer sich einmal auf ein solches Experiment eingelassen hat, will auch keine Einwände dagegen hören: die „kognitive Dissonanz“, der unangenehme Spannungszustand, in den eine nach einer getroffenen Entscheidung auftretende neue, dieser Entscheidung widersprechende Information versetzt, lässt diese Informationen nicht zu, sondern wehrt sie ab.