Geld regiert die Welt, aber wie entsteht es eigentlich? Eine Frage, die sich erstaunlicherweise kaum jemand stellt und selbst in den Führungsetagen internationaler Großkonzerne, Investment-Fonds und Banken oft nur mit Achselzucken quittiert wird. Mein Gast, der Politik- und Verwaltungswissenschaftler Klaus Karwat, beschäftigt sich schon viele Jahre intensiv mit dieser Thematik und ist Vorsitzender der Monetative e.V. Er ist überzeugt, dass die Schulden basierte Geldschöpfung privater Organisationen, wie heute betrieben, letztlich zu immer größeren Verwerfungen und sozialen Ungleichheiten führt und einen ökologisch und ökonomisch nicht aufrecht zu erhaltenden Wachstumsdruck erzeugt. Karwat und viele Andere sehen im so genannten Vollgeld eine mögliche Lösung - warum besprechen wir u.a. live im Interview.Vereinfacht gesagt, entsteht Geld indem die geldschöpfende Bank oder Zentralbank eine Verbindlichkeit in ihrer Bilanz verbucht. Seit 1971 die Golddeckung aufgehoben wurde und das so genannte "Fiat-Money" (fieri, lat., "geschaffen werden") Einzug gehalten hat, verursacht die strikte Kopplung von Geld und Schulden immer größere Probleme. So sind Staaten mittlerweile gezwungen, sich am privaten Schuldenmarkt zu finanzieren, was u.a. dazu führt, dass (soziale, ...) Vorhaben mit zu geringer Gewinnerwartung oft nicht mehr finanziert bzw. umgesetzt werden können. In jüngster Zeit trat nun auch eine weitere, schon seit langem gemachte Prognose ein und die Inflation ist so hoch, wie seit den 80ern nicht mehr - Besserung ist zumindest mittelfristig nicht in Sicht. Ist das der Zeitpunkt, an dem die lange diskutierte Reform des Geldsystems - eine "Neue Geldordnung" - Wirklichkeit werden...muss?