Aufstieg und Fall des Kommunismus - Folge 5/12 | Rotes Scheitern und roter Terror | Doku | ZDFinfo
Rotes Scheitern und roter Terror - Folge 5 Das Lenin-Mausoleum in Moskau. Als der Sowjetführer 1924 stirbt, wird sein Leichnam einbalsamiert. Noch heute stehen die Menschen an, um die sterblichen Überreste zu bestaunen. Schon bei der Trauerfeier steht ein Mann im Mittelpunkt, der entschlossen ist, die Nachfolge anzutreten: Josef Stalin. Er schaltet seine Konkurrenten aus, allen voran Leo Trotzki. Skrupellos setzt Stalin auf Gewalt. Rasch muss der aus Georgien stammende Revolutionär erkennen, dass sein Imperium wirtschaftlich schwach und international isoliert ist, sich also den Export der Revolutionsidee nicht länger leisten kann. Seine Schlussfolgerung: Nur als mächtiger Industriestaat kann die Sowjetunion bestehen. Um dieses Ziel zu erreichen, so das Kalkül, müssen die Bauern unterworfen und ausgeplündert werden.
Magellans Weltreise, Teil 3/4: Magellan entdeckt endlich eine Passage durch den amerikanischen Kontinent. Ein erster Schritt ist getan, doch der Weg zur Inselgruppe der Molukken, den begehrten "Gewürzinseln", ist noch weit und riskant.
Magellan entdeckt endlich eine Passage durch den amerikanischen Kontinent. Ein erster Schritt ist getan, doch der Weg zur Inselgruppe der Molukken, den begehrten „Gewürzinseln“, ist noch weit und riskant. Die dritte Folge des Vierteilers beschreibt die Gefahren, denen Magellan kurz vor dem Ziel seiner Abenteuerreise begegnet. Bereits das Navigieren mit Segelschiffen über die von ihm entdeckte Magellanstraße, die Pazifik und Atlantik verbindet, ist ein aberwitziges Unterfangen.
Obendrein desertiert die „San Antonio“: Das größte Schiff der Flotte hat in seinen Frachträumen den Großteil des Proviants geladen. Die Freude beim Anblick der weiten See, über die noch kein Europäer je zuvor gesegelt ist, hält nur kurz an. Es beginnt eine endlos scheinende Überfahrt des Pazifiks: Drei Monate ist kein Land in Sicht, die Besatzung an Bord ist von Hunger und Krankheit ausgezehrt. Nach und nach sterben immer mehr Matrosen.
Indessen nähert sich Magellan, von Zweifeln geplagt, unausweichlich der im Vertrag von Tordesillas festgelegten imaginären Grenzlinie. Was, wenn die Inselgruppe rechtmäßig zu Portugal gehört und nicht zu Kastilien, wie er es der spanischen Krone versprochen hat?
Dokureihe, Regie: François de Riberolles (F 2022, 52 Min)
Der Weg in die Revolution - Folge 2
Der britische Russlandexperte Orlando Figes erläutert die Hintergründe der wachsenden Revolutionsbewegung, die im Jahr 1905 zum Aufstand führt. 1902 ist London Hauptquartier der Revolutionäre. 1903 kommt es auf dem 2. Parteitag der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands zu einer folgenschweren Abstimmung. Lenin fordert die Umgestaltung in eine revolutionäre Kaderpartei, die den Zaren stürzen soll. Er erringt eine Mehrheit. Doch der erste Versuch, die Machtverhältnisse in St. Petersburg zu verändern, wird 1905 blutig niedergeschlagen.
Das Christentum strukturierte sich, indem es abweichende Lehren, wie etwa die Gnosis, an den Rand drängte. Worum ging es der Gnosis und warum fühlte sich die Kirche von ihr bedroht?
Folge 12 - Das lange Ende
Die Planwirtschaft erweist sich Ende der 80er Jahre in der Sowjetunion und ihren Satellitenstaaten als nicht reformierbar. Den chinesischen Weg will man in Europa aber nicht gehen. China profitiert zu der Zeit von den Wirtschaftsreformen Deng Xiaopings. Chinesische Intellektuelle hoffen vergeblich auch auf politische Reformen. Im Frühjahr 1989 demonstrieren Studenten wochenlang auf dem Tiananmen-Platz in Peking. Und werden brutal gestoppt. In der DDR lassen sich die Regimegegner dagegen nicht mehr aufhalten. Zu einer gewaltsamen Lösung kann sich die Führung nicht durchringen. Schließlich werden am 9. November 1989 die Grenzen zum Westen geöffnet. Ähnliches ereignet sich auch in den Satellitenstaaten des Ostblocks. Ende 1991 ist auch das Mutterland der Weltrevolution Geschichte. Die Sowjetunion und ihr Präsident Gorbatschow haben keine Chance, den Weg der Reformen fortzusetzen. Einige marxistische Systeme haben die Ereignisse von 1989 unbeschadet überstanden, weil sie Lehren aus der Krise der sozialistischen Staatswirtschaft gezogen haben. So werden China und Vietnam noch immer von kommunistischen Parteien kontrolliert, doch die Wirtschaft hat sich den Regeln kapitalistischer Systeme unterworfen. In Nordkorea dagegen ist alles beim Alten geblieben. Das kommunistische Regime der Kim-Dynastie überlebt nur dank konsequenter Abschottung und kriegerischer Propaganda. Auf Kuba bestimmen auch fast 60 Jahre nach der Revolution die Brüder Fidel und Raúl Castro das Schicksal ihrer Untertanen nach sozialistischen Prinzipien. Nach der Bankenkrise bekommen die Ideen von Marx und Engels auch in Westeuropa wieder Aufwind. Hat die Idee des Kommunismus fast 150 Jahre nach Veröffentlichung des „Kommunistischen Manifests“ aus dem Jahr 1848 wieder eine Zukunft? (Text: ZDF)
Deutsche Erstausstrahlung: So 05.11.2017 ZDFinfo
Aufstieg und Fall des Kommunismus - Folge 9
Nikita Chruschtschow, der neue starke Mann im Kreml, hat 1956 in der Sowjetunion Reformen eingeleitet, die vor allem von Kommunistenführer Mao Zedong in China heftig bekämpft werden. Doch der chinesische Versuch, sich von der Bevormundung aus Moskau zu befreien und das Riesenreich mit einem „Großen Sprung nach vorn“ zu industrialisieren, endet im Chaos mit Millionen Opfern. Das „Rote Buch“ wird zur Bibel der Mao-Anhänger in aller Welt. Die Versprechungen Chruschtschows erweisen sich schon bald als leere Worte. In Berlin teilt seit 1961 die Mauer die Stadt in zwei Hälften. Eine militärische Auseinandersetzung zwischen den Systemen scheint unvermeidlich. 1963 bringt die Kuba-Krise die Welt an den Rand eines Atomkrieges. Die Supermächte USA und Sowjetunion sind längst in der Lage, sich gegenseitig zu vernichten. Wichtiger für das weitere Schicksal der kommunistischen Idee aber ist die Unfähigkeit von Planwirtschaft und Parteifunktionären, die Bedürfnisse der Menschen nach wirtschaftlicher Prosperität und politischer Mitsprache zu erfüllen. Die Vision von der klassenlosen Gesellschaft ist systematischer Verfolgung und Unterdrückung gewichen.
Aufstieg und Fall des Kommunismus - Folge 11
Moskaus Vasallen in Osteuropa fügen sich dem „großen Bruder“ Sowjetunion und Parteichef Leonid Breschnew. In Ostberlin übernimmt dessen Favorit Erich Honecker 1971 die Macht. Als Nachfolger von Walter Ulbricht versucht Honecker, in der DDR den real existierenden Sozialismus zum Erfolg zu führen. Zwischen Moskau und Peking eskaliert der Konflikt. Dann die Sensation: US-Präsident Nixon reist 1972 nach China. Das Reich der Mitte öffnet sich. Doch mit Maos Tod ist das Schicksal des Landes ungewiss. Währenddessen kommt es im benachbarten Kambodscha zum barbarischen Völkermord auf den „Killing Fields“ des Steinzeitkommunismus der Roten Khmer. In Westeuropa suchen reformorientierte Kommunisten nach neuen Wegen. Enrico Berlinguer proklamiert in Italien den „Eurokommunismus“ und löst sich von der politischen Bevormundung aus Moskau. Die Entspannungspolitik Willy Brandts in Deutschland führt zu Konzessionen des sozialistischen Blocks. Die Schlussakte der KSZE-Konferenz in Helsinki verschafft Regimekritikern in den Satellitenstaaten im Osten Gehör. In der „Charta 77“ fordern tschechische Intellektuelle um den Schriftsteller Václav Havel ihre Rechte ein und gehen für Jahre ins Gefängnis. In Danzig öffnet die Gewerkschaftsbewegung „Solidarnosc“ schließlich einen zunächst erfolgreichen Weg zu Veränderungen. Der Arbeiterführer Lech Walesa bringt die Mauern des Kommunismus fast zum Einsturz. Als Michail Gorbatschow 1985 Generalsekretär der sowjetischen kommunistischen Partei wird, glaubt er fest an die Reformierbarkeit des verkrusteten Systems. Die Schlagwörter „Glasnost“ und „Perestroika“ wirken im gesamten Ostblock elektrisierend.
Stalins Terror - Folge 6
Während des Zweiten Weltkrieges bereiten sich Funktionäre und Partisanenbewegungen in Europa auf die Zeit nach dem Sieg über die Nazis vor. Der kommunistische Block entsteht. Stalin ist entschlossen, den bevorstehenden Zusammenbruch des Hitler-Imperiums auszunutzen, um große Teile des Kontinents unter seine Kontrolle zu bringen. In Polen stehen 1944 die Kommunisten in Lublin bereit, in Albanien übernimmt Enver Hodscha die Macht. Hodscha vergöttert den Sowjetführer und imitiert sogar dessen Kleidung und Gesten. Opposition und selbst loyale Parteigänger werden nach und nach eliminiert. In Frankreich scheitert die Machtübernahme der Kommunisten am Widerstand von Charles de Gaulle. In Moskau bereiten sich auch die deutschen Exilkommunisten auf die Rückkehr in ihre Heimat vor. Das demokratische Europa kann wenig gegen die skrupellose Machtpolitik Stalins ausrichten. Dank der Absprachen zwischen Churchill, Truman und Stalin auf der Potsdamer Konferenz bleibt der Einfluss der Sowjetunion in Frankreich und Griechenland gering.
Von der Revolution zum Terror - Folge 4
Russland wird das erste Land, das nach den Ideen von Karl Marx und Friedrich Engels zu einer klassenlosen Gesellschaft umgestaltet werden soll. Doch aus der menschenfreundlichen Vision wird binnen weniger Jahre ein System der Gewaltherrschaft. Die Auswirkungen der Russischen Revolution, die Lenins Revolutionäre ins Werk setzten, haben das 20. Jahrhundert geprägt wie kaum eine andere politische Umwälzung. Lenins Griff nach der Staatsmacht war, wie es der Historiker Gerd Koenen formuliert, „ein Aufbruch in ein Niemandsland der Geschichte“, aus dem es kein Zurück mehr gab. 100 Jahre nach der Oktoberrevolution widmet sich diese Dokumentarreihe der Geschichte des Kommunismus auf der Basis von fünf Fragen: Woher kam die Idee des Kommunismus? Was machte sie so attraktiv für die Menschen? Warum mündete sie in Terror und Unterdrückung? Wieso brach sie schließlich zusammen? Was ist angesichts der Krise des Kapitalismus von der Idee noch übrig? St. Petersburg, Winterpalais. Der erste Bericht der russischen Wochenschau über die Oktoberrevolution zeigt den Zarenpalast am Tag nach dem Putsch. Die Barrikaden sind noch nicht weggeräumt. Bolschewistische Regimenter und Rote Garden halten alle strategischen Punkte in der Stadt besetzt. Lenin verkündet das Ende des alten Regimes und den Sieg der Revolution. Und ruft schließlich zur Weltrevolution auf. „Ich werde des Öfteren beschuldigt, in der Revolution mit Hilfe deutschen Geldes gesiegt zu haben“, erklärt er auf einer Parteikonferenz. „Diese Tatsache habe ich nie geleugnet, noch tue ich das jetzt. Ich will jedoch hinzufügen, dass wir mit russischem Geld eine ähnliche Revolution in Deutschland inszenieren werden.“ In Berlin bietet sich im November 1918 die Gelegenheit. Die deutschen Generäle müssen die Niederlage akzeptieren und bitten um Waffenstillstand. Der Kaiser dankt ab, in Deutschland übernehmen Arbeiter- und Soldatenräte die Macht.