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18 Jul 2022 04:01:10 UTC
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Krank durch Ruß und Qualm: Gefährliche Feuerstellen (leider nicht nur) in Entwicklungsländern (SWR 2 - Wissen vom 16.01.2018)
Fast drei Milliarden Menschen kochen und heizen bis heute mit offenen Feuerstellen in ihren Hütten. Abgase und Feinstaub von Holz, Dung, Kohle und Kerosin vergiften die Atemluft; viele Kinder erleiden Verbrennungen. Rund 3,5 Millionen Menschen sterben jährlich an den Folgen. Hinzu kommen gewaltige Schäden für Umwelt und Klima. Was ist zu tun? Was leisten effizientere Herde?
Krank durch Ruß und Qualm - Gefährliche Feuerstellen in Entwicklungsländern:
Fast die Hälfte der Weltbevölkerung kocht mit offenem Feuer: In den Steppen der Mongolei, in der peruanischen Sierra oder im Hochland Kenias vertreibt man damit auch die Kälte. Das Problem: Beim Kochen und Heizen mit offenem Feuer entsteht Ruß.
Offenes Feuer ist Gefahr für die Gesundheit.
Ruß – das ist Feinstaub, dem Stickoxide und gefährliche Kohlenstoffverbindungen anhaften; oft auch Schwefelsäure, Quecksilber, Fluor, Arsen. In Millionen Hütten in Entwicklungsländern stehen hundertmal mehr Rauch und Ruß, als die Weltgesundheitsorganisation WHO als Höchstwert empfiehlt – mit dramatischen Folgen für die Gesundheit der Bewohner.
Sie bekommen besonders häufig Schlaganfälle, Grauen Star, der zu Erblindung führt oder Krebs der oberen Atemwege. Und ihre Lunge wird ruiniert: Staub, der sich in der Lunge abgelagert hat, lässt sich nicht mehr aushusten. Es kommt zu Entzündungen, Lungengewebe stirbt ab und vernarbt. Langfristig drohen chronische Atemwegserkrankungen und Lungenkrebs.
Auch in den Slums Delhis kochen die Menschen auf offenem Feuer und backen dort insbesondere Chapati, Fladenbrot.
Millionen Tote jährlich durch häusliche Abgase
Die WHO schätzt, dass häusliche Abgase jährlich 3,5 Millionen Menschen töten – fast so viele wie durch die Abgase von Autos, Industrie, Brandrodung und das Abbrennen abgeernteter Felder sterben. Betroffen sind vorwiegend arme Frauen und deren Kinder. Weit mehr Kinder sterben an durch Rauch verursachter Lungenentzündung als an Malaria, Durchfallerkrankungen und Masern zusammen.
Viele Kinder atmen Tag für Tag den Qualm offener Feuerstellen ein – Feinstaub, der Dutzenden oder gar hunderten von Zigaretten entspricht – sagt in Neu Delhi Professor Arvind Kumar, einer der angesehendsten Lungenfachärzte in Indiens: Kleinkinder haben sehr enge Luftröhren, sie leiden also, wenn sich ihre Luftröhre entzündet, sehr schnell an Atemnot.
Das wiederum begünstigt Folge-Infektionen und führt zu dauerhaften Schäden an den oberen Atemorganen. Zusätzlich wird die Entwicklung der Lunge beeinträchtigt – und, wegen des Sauerstoffmangels, auch die Entwicklung des Gehirns. Die betroffenen Kleinkinder können schwere Hirnschäden erleiden, außerdem verschiedenste Wachstumsdefizite, erklärt Kumar.
Diese beiden Kinder haben schon den Rauch tausender Zigaretten mitbekommen.
Gesundheitsprobleme bei Frauen zehnmal häufiger
Die Globale Allianz für saubere Kochherde wurde 2010 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen und sitzt in Washington D. C. In der Allianz fördern Regierungen, Unternehmen, Stiftungen und Nicht-Regierungs-Organisationsn Projekte für umwelt-, klima- und gesundheitsfreundliches Kochen.
Ein wichtiges Ziel ist auch, die Gesundheit von Frauen zu schützen und deren soziale Situation zu verbessern. Eine Frau in Kenia sammelt täglich im Schnitt dreieinhalb Stunden Holz, eine Frau in Uganda sogar bis zu sechs Stunden pro Tag. In Indien verbringen Frauen zehnmal mehr Zeit als Männer mit unbezahlter Arbeit wie Kochen, Holz- und Wasserschleppen. Mit energieeffizienterem Kochen könnten Frauen viel Zeit sparen; sie könnten Geld verdienen und sich wirtschaftlich emanzipieren.
Die Frauen schleppen bis 30 Kilo schwere Bündel Holz über Kilometer.
Im kenianischen Dorf Morageti gibt es neue Herde. Gebaut hat sie die im Dorf lebende Herdbauerin Lydia Wangui. Gemeinsam mit Anna Ingwe von der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit, GIZ, trägt Lydia Wangui einen Herd in die verrußte Küche der Bäuerin Mary Njambe.
Endlich Solarenergie
Der aus gebranntem Ton vorgefertigte Herd hat eine gute Luftzufuhr von der Seite, eine geschlossene Brennkammer und leitet den Rauch in den im Haus eingebauten Schornstein – bis zum Einbau des neuen Herdes war er jahrelang verstopft. Herdbauerin Lydia Wangui – eine imposante Mama mit grellgrünem Hut auf dem Kopf – streichelt den glatten Ton und lächelt.
Und dann gibt es noch die Visionäre. Zu ihnen zählt Simon Batchelor, ein britischer Photovoltaik-Experte. Das Kochen in Töpfen, die von gebündeltem Sonnenlicht erhitzt werden, habe sich nicht durchgesetzt sagt er. Weit komfortabler und kulturell unproblematisch sei das Kochen mit Strom aus Solarzellen, der in großen Akkus gespeichert wird.
Beim Kongress der „globalen Allianz für sauberes Kochen“ Ende Oktober 2017 in Neu Delhi wurde viel Kochgerät ausgestellt – darunter recht effiziente Raketenherde und Solarkocher für Idealisten.
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2022-03-09-Kaminofen-Versicherung
„Rauchvergiftung im Schlaf“ [Neuausgabe in 4K-UHD / 6 Mbit Odysee-Version]
Mit einem meiner unfreiwilligen Hauptdarsteller: „Stinkerati“, der Rauch-Rakete.
In diesem Falle wird weder Müll noch feuchtes Holz verbrannt, aber der Ofen vollgeladen und danach die Luftzufuhr gedrosselt, damit er länger brennt. Als Resultat qualmt die Anlage dann 2 bis 6 Stunden in einer Vulkan-artigen Weise vor sich hin, so dass häufig auf dem Einfamilienhaus eine bis zu 30 Meter lange oder 15 Meter hohe Rauchsäule entsteht.
Dabei entsteht sehr giftiger Rauch.
Der Grund liegt darin, dass bei dieser unvollständigen Verbrennung des Holzes die brennbaren Bestandteile eben nicht rückstandsfrei verbrannt, sondern als ölige und feste Schadstoffe in die Atemluft um den Kamin herum verdampft werden.
Dies ist die "unsauberste" Art von Holzrauch, die in Menschen und Tieren in kurzer Zeit starke Lungenkrankheiten auslösen.
Dieser Rauch ist beladen mit Chemikalien, die an Klebstoffe, Lacke, Farben und Schmierstoffe erinnern. Zum Beispiel: Harzsäure, PAK, Toluol und Benzol. Insgesamt ca. 700 schädliche Stoffe, vergleichbar mit Zigarettenrauch, nur ca. 12-mal krebserregender.
Wer jetzt in der Nachbarschaft arglos bei offenen Fenstern schläft oder sich auch nur ohne die Vergiftungsgefahr ernst zu nehmen, zu lange auf dem Balkon, der Veranda oder im Garten aufhält, erleidet Gesundheitsschäden.
Wenn nicht sofort, dann bei längerer Einwirkung.
Es sind heute Rauchmelder in Gebäuden üblich, da der Mensch im Schlaf eben nicht so gut riecht, zeitnah aufwacht und das „Gasmilieu“ verlässt. Allzu oft erstickt eine Person im Schlaf, die von dem Rauch getroffen wird.
Mein Altholz- und Gift-Paletten-Verbrenner-Nachbar hat in 2021 auf ähnliche Weise beinahe meine Mutter erstickt, die im 2. Stock normalerweise nicht so viel von den giftigen Holzheizer-Abgasen hier im Ort abbekommt.
Bei der Analyse der Situation stellte sich heraus, dass sein Müllverbrenner-Kamin genau auf gleicher Höhe des Schlafzimmerfensters in unserem 2. Stock ist.
Hier im Ort habe ich den gleichen Sachverhalt ca. 6 Monate später an einer anderen „Anlage“ fotografisch festhalten können. „Stinkerati“ qualmte morgens von 3 bis 7 Uhr durchgehend - und so sehr, dass ein nächtliches Lüften über mein 60 Meter entferntes Schlafzimmerfenster die Wohnung in eine stinkende Räucherkammer verwandelte.
Erst begann ich damit, die Feinstaubwerte in der Luft zu dokumentieren. Diese Bilder von 03.19 bis 03.34 Uhr am Ende des Films.
Dann sah es erst so aus, als wäre die Show gelaufen. Bis ich in meiner eigenen Wohnung nur Minuten später wieder in einer Stinkwolke stand.
Ich griff meine Ausrüstung und fing an, das Drama von 03.39 bis 05.21 Uhr zu fotografieren. Das Ergebnis: 688 Nacht-Fotos, von denen es genau 600 Stück in diesen Film „schafften“.
Die Bilder sind im freien Format zugeschnitten, um die Umgebung so gut es geht zu anonymisieren, aber die Situation dennoch perfekt darzustellen.
Als ich gegen 05.21 Uhr mein letztes Foto machte, war ich durchgefroren und stank am gesamten Körper wie Hölle nach Holz-Teer.
Ich musste baden und alle Kleider wechseln.
Ein kurzer Kontrollgang um ca. 7 Uhr - und der Ofen qualmte immer noch.
Und dieser Rauch entsteht nur durch Bedienfehler der Ofen-Betreiber.
Diese Öfen haben auch keine Schutzschaltungen oder Alarmsysteme, die Schäden in der Umgebung verhindern könnten, so wie es elektrische Geräte haben müssen, um nach VDE überhaupt erst in Verkehr gebracht werden zu dürfen.
Keine Schaltung, die bei derartig heftigen Rauchemissionen zum Schutze der Nachbarn den Ofen stilllegen oder auch nur den Benutzer auf den Fehler hinweisen würden.
Zum Beispiel: Zur Flammenlöschung eine Einrichtung, die im schlimmsten Ernstfall mit einer CO2-Löschkartousche das Feuer erstickt.
So, wie es die Motorbrand-Löschanlagen der Militär-Panzer haben.
So etwas ließe sich bezahlbar bei den Öfen und Kaminen nachrüsten.
Zumindest einen Alarm bei einer zu hohen Rauchdichte und Abgasmenge „über Zeit“.
Eine Öl- oder Gasheizung hat hochtechnisierte Flammenüberwachungssysteme, die bei der kleinsten Unregelmäßigkeit die Kraftstoffzufuhr abdrehen, die Flamme abschalten und eine Störungsmeldung ausgeben.
... Fortsetzung im Kommentarbereich.
Musik-Credits und Danksagung für die Erlaubnis der Nutzung dieser Kunstwerke:
Der Soundtrack zu diesem Video besteht aus folgenden Musiktiteln von „Chris Haugen“:
01 - Easy Seas
02 - Natural Light
03 - Way Out West
04 - Bohemian Beach
05 - Firefly
06 - Mind Stream
07 - Mirage
08 - Morning Mandolin
09 - Northern Lights
10 - Si Señorita
11 - Snowy Peaks pt I
12 - Snowy Peaks pt II
13 - Castleshire
14 - Fractal of Light
15 - Spanish Moss
16 - Spanish Rose
17 - Et Voilà
18 - Fresh Fallen Snow
19 - Hannah’s Song
20 - Vinyasa
21 - Pink Horizon
22 - Soul Food
23 - Green Green Garden
24 - Hulu Ukulele
Alle Titel sind zu finden in der YouTube Audio Library.
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