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1 Apr 2023 21:25:51 UTC
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Leopold Ziegler: Das unerkannte Volk, 1915 (Auszüge)
#hilosophiep #widerstand #weltkrieg #moderne #nation #hume #kant #bach #brahms
Schriften zur Konservativen Revolution #19: Leopold Ziegler. Das unerkannte Volk (Auszüge). In: Der deutsche Mensch, Berlin 1915.

Leopold Ziegler (*1881 in Karlsruhe; †1958 in Überlingen) war ein deutscher Philosoph.

Textauszüge:
0:46 "Wir sind Ursache und Schuld des Hasses gegen uns, wie er mittelbar oder unmittelbar zuletzt gegen unsere innerste Wesensart, gegen unser Dasein und Sosein gekehrt ist. Solange nicht alle Rassen und Nationen auch entgegengesetzte Ausprägungen der Menschheit gelten lassen wollen, und zu schätzen verstehen, solange ist auch dieser Haß unabwendbar und naturnotwendig"
1:09 "Es wäre höchst knechtisch und bettelhaft, um Zuneigung und Freundschaft zu winseln, wo man ehrlichen Haß quittieren darf, als eine unwiderlegliche Bestätigung der gehaltenen Treue gegen sich selbst. Wenn uns dieser Haß eine Verpflichtung auferlegt, so ist es nur diese, ihn in Zukunft noch besser zu verdienen, noch strenger auf uns zu achten, und noch weniger vom Pol unserer inneren Richtung abzuirren"
2:11 "Erinnern wir uns indessen noch einmal an die Vorgänge des letzten Sommers, wo, wie auf ein Signal hin, Pest und Hölle auf uns losgehetzt wurden. Haß, heißt im Mittelhochdeutschen, Hatz. Hassen heißt hetzen"
2:53 "[...] daß wir in der Mitte Europas das unverstandenste Volk der Welt geblieben waren. Unverstanden, trotz einer nicht übersehbaren Fülle von literarischen, künstlerischen, philosophischen und exakt wissenschaftlichen Ausdrucksmitteln, trotz unserer gutmütig geschäftigen Besorgtheit um Mitteilung, Rechtfertigung, Aussprache, Beteuerung"
3:34 "Warum war niemand in der ganzen weiten Welt, weder überm Meer, noch jenseits der Alpen, der für uns eingetreten wäre, weil er uns kannte?
Warum keiner, der für uns zeugen wollte aus dem Verständnis heraus, für deutsche Wesensart?"
6:36 "Ein keineswegs verblendeter Franzose wie Stendhal, der zudem die Deutschen wohlwollender beurteilt, als die Engländer, „das gefühl-loseste und barbarischste Volk der Erde“, dem auch bei der Lektüre Kants und Fichtes, „reichliche Verachtung“ empfindet".
8:16 "Wir seien noch keine durchgebildete, durchgearbeitete und fertige Nation. Wir entbehrten noch einer angemessenen formalen Schulung, der Gefälligkeit und Rundung, der Leichtigkeit und Anmut, der lebendigen Durchdringung und einer von Schönheitsgefühl geadelten Sinnlichkeit"
8:50 "Von eigentlichem Belang ist indessen nur die Kernfrage: ob wir tatsächlich das Volk ohne Form sind"
9:50 "Nun wird man es aber schon auf den ersten Blick als keine besonders aussichtsreiche Behauptung bezeichnen dürfen, wollte man Iphigenie, Tasso, die Natürliche Tochter, Wallenstein, die Braut von Messina, den Prinz von Homburg oder Judith, etwa formloser oder formärmer finden, als Phaedra, den Misanthropen oder Amphitryon"
11:01 "Künstler von dem ausgezeichneten Range Diderots oder Stendhals sind eher Improvisatoren, als geduldsam schaffende Bildner, die eines zum andern fügen, um eines großen und weit umschriebenen Zusammenhangs willen"
11:40 "Wir Deutschen haben nicht jene Meister des Apercu, die ihre Weisheit in zartes Filigran ausflechten, und schwerlich wird ein Lafontaine bei uns geboren"
12:27 Über Balzac: "Sein ungezügeltes Schaffen ist ungefähr jenem Strom Tarim vergleichbar, der seine gewaltigen, einst an endlosen Wäldern genährten Wassermassen zuletzt in der Wüste verschmachten und versanden lassen muß"
13:38 "Denn es verhält sich hier genauso wie in Kants Philosophie der Mathematik: jede „Anschauung der Form“ ist gebunden an eine „Form der Anschauung“ und von ihr abhängig"
15:20 "Wo wäre der Franzose, der Deutschland kennt, noch mehr, der Deutschland achtet oder liebt? Der unsere Lebensformen, unsere Gemütskräfte, unsere schöpferischen Stunden ehrt? Welcher Gallier ist jemals ganz gerecht gegen uns gewesen? Sind wir für Frankreich nicht bis heute noch das Kaiser-Wilhelm-Land geblieben"
18:11 "Nein, es ist besser für uns, in dieser Hinsicht die Tatsachen zu achten. Wir sind nun einmal vereinsamt unter den Völkern und werden es bleiben"
...
https://www.youtube.com/watch?v=bJAiKTwUYsU
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Unspecified
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