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4 Aug 2022 09:42:58 UTC
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2021-11-19-Kaminstinker-ReverseTL_OS
Kaminstinker-Zeitraffer - 4x / 8x rückwärts: Der erste Stinkeofen, der seinen Gestank und Feinstaub hinterher wieder einsammelt.
Oder auch:
Das Blaue Umweltschwein –
macht alles fein –
und saugt seinen gesamten Dreck wieder ein
Schön wäre es..
Als ich das Video „Qualm – Der Film“ bearbeitet habe, fiel mir beim Betrachten der Clips im Rückwärtsmodus auf, dass eine Rückwärts-Zeitraffer-Darstellung auch eine perfekte Visualisierung der von einer solchen Anlage verseuchten Luftmenge ist.
Man braucht keine übersinnlichen Vorstellungskräfte, um sich einmal auszumalen, wie viele Turnhallen-großen Räume man mit dem Qualm füllen müsste, um alles was zu dem Kamin hinausgeblasen wurde, wieder einzusaugen und aufzubewahren.
Mit den Abgasen, den eine einzige dieser unsauber und mit unzulässigen Brennstoffen befeuerten Kaminofen-Anlagen in 90 Minuten ausstößt, kann man ein ganzes Stadion mit Rauch füllen.
Wenn jetzt in einer kleinen Ortschaft „nur“ 10 bis 20 Anlagen mit einer solchen Abgasmenge im Dauerbetrieb sind, gehen alle Schadstoff- und Feinstaub-Messwerte regelrecht durch die Decke.
Menschen, die in dieser Luft leben müssen, werden von dieser Giftfracht kurz- oder langfristig krank.
Hier in dem Rückwärts-Zeitraffer ist nur das mittlere Segment aus "Qualm - Der Film" zu sehen, welches "nur" 32 Minuten Dauerqualm aus dieser Anlage dokumentiert.
Insgesamt gab es am 19.11.2021 fast 2 Stunden Rauch in dieser Stärke und als Folge waren mehrere Straßenzüge in diesen giftigen Feinstaub gehüllt.
Hier jetzt "rückwärts" in 4-facher Geschwindigkeit, danach folgt die Version in 8-facher Wiedergabegeschwindigkeit.
Da die Kaminöfen in den Wohngebieten immer mehr werden, wird auch der Schadstoffausstoß zum Problem.
Hinzukommt, dass viele Ofenbesitzer ohne jegliche Disziplin alles verfeuern, was gar nicht in den Ofen darf und damit eine unerträgliche und unzumutbare Situation für die Anwohner entsteht.
Schließlich werden die Kaminabgase nicht – wie beim Straßenverkehr – auf eine große, meist unbewohnte Fläche verteilt, sondern direkt vor Ort freigesetzt, wo Menschen 24 Stunden am Tag diesen Atem- und Kontaktgiften ausgesetzt sind.
Daher findet derzeit weltweit ein Umdenken zum Thema „Heizen mit Holz“ statt.
Diese, wie im Film gezeigte, gigantische Abgasfreisetzung war nur noch zu Zeiten vertretbar, als die Bebauungsdichte der von vor 100 Jahren glich.
Heute in unseren dicht bebauten Wohngebieten sind solche Kokel-Dreckschleudern reiner Umwelt-Terror.
Insbesondere für gesundheitlich angeschlagene Menschen, die extrem unter der Zwangs-Beräucherung mit giftigen Stoffen leiden. Oft verschlechtert sich ein Krankheitszustand mit jedem Male, an dem der nette Nachbar seine Rauchkanone anwirft, die nur seiner persönlichen Bespaßung dient.
In Deutschland liegen derzeit die Patientenschutzrechte am Boden, wie in einer Diktatur.
Es ist eine Diktatur, denn die Behörden schauen weg und man ist als Anwohner bzw. Geschädigter obendrein noch beweispflichtig.
Und das wird so gehandhabt, obwohl das Recht auf saubere Luft von der EU als Grundrecht des Menschen anerkannt ist und dies auch noch der BGH bestätigt hat. Insofern sind alle Kaminöfen und deren giftigen Emissionen in Wohngebieten rechtswidrig.
Es folgt im Film ein von mir eingescannter „fair use“ Ausschnitt aus der amtlichen topografischen Karte, Stand 1976, die die damals im - Vergleich zu heute - lächerliche Bebauungsdichte zeigt.
Und das war schon nach dem Bau-Boom. Wenn damals wirklich einmal ein Ofen qualmte, gab es um den Ortskern herum nur wenige Straßenzüge, in denen sich der Rauch staute. Und auch die Gartenanlagen der Häuser waren eher flach, kaum Bewuchs, Garagen und Gartenhütten eine Seltenheit.
Heute ist die Bebauung nicht mehr darauf ausgelegt, mit den Rauchschwaden aus Dreckschleuderöfen fertig zu werden.
Anschließend noch ein Ausschnitt aus der topografischen Karte von 1932.
Das war die Zeit in der „alle mit Holz heizten“, die heute immer von den Verfechtern der Mega-Multi-Kilowatt-starken Qualmschleudern angeführt wird.
Nur waren damals die Häuser noch klein und spartanisch ausgerüstet. Das kleine „Öfchen“ in der Ecke der „guten Stube“ sorgte nur für eine minimale Raumtemperatur im Haus. Die weiter entfernten Zimmer waren oft kalt.
Und damals wusste die Bevölkerung, dass Holz 1 bis 2 Jahre trocknen muss, damit es in dem kleinen Ofen überhaupt erst richtig brennt und die Wärme für das Haus ausreicht. Das „saubere“, Qualm-freie Heizen war damals Überlebens-notwendig.
Die Luft war gut, sehr gut sogar. Nicht einmal im strengen Winter 1978 auf 1979 stank es hier nach Kokel-Kamin.
Das war bevor unsere Lifestyle-Spaß-Kokelofen-Betreiber kamen, die mit feuchtem Holz und ohne wirtschaftliche Not damit Ballsaal-große Wohnzimmer auf 30 Grad heizen. Diese Abgase kommen noch zu den Zentralheizungen hinzu.
Die Luft ist heute - ohne dass auch nur ein einziges Auto vorbeifährt – oft 100-mal so hoch mit Schadstoffen und Feinstaub belastet wie „damals“.
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1 year ago
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Sind-unsere-Wälder-noch-zu-retten-Precht-im-Gespräch-mit-Förster-Wohlleben
Ist der Wald Klimaretter oder Klimaopfer? Darüber spricht Richard David Precht mit Förster und Autor Peter Wohlleben. Monokulturen haben den Wald stark geschädigt und die Klimakrise besorgt nun den Rest.
Gleich drei heiße und trockene Sommer in Folge haben den Bäumen zuletzt arg zugesetzt. Vor allem die plantagenartig gepflanzten Fichten hat die Hitze geschwächt, und sie sind dadurch dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen. Überall wurden riesige Flächen toter Bäume gerodet und hunderttausende Tonnen des minderwertigen Holzes billig nach China verkauft. Die Forstwirtschaft ist seitdem im Panik-Modus.
Das Problem ist von der Politik mit verursacht. Sie habe den erhöhten Holzbedarf durch die „Charta für Holz“, eine Initiative zur Steigerung des Pro-Kopf-Verbrauchs von Holz aus dem Jahr 2004, erst geweckt und bis heute gefördert, sagt Peter Wohlleben. Kohlekraftwerke sollen nun auf Holz umgestellt werden, obwohl klar erwiesen sei, dass die Verbrennung von Holz schmutziger, also klimaschädlicher sei, als die Verbrennung von Kohle.
Zudem wird völlig vernachlässigt, dass nicht den Plantagen, sondern dem intakten Ökosystem Wald als CO2-Speicher für die Bekämpfung der Klimakrise zentrale Bedeutung zukomme. Nicht zuletzt hängt das Wohlbefinden des Menschen vom Wald ab. Im Wald kommt die Seele zur Ruhe, wird Wildnis erlebbar – ganz ohne weite Reisen. Der Wald senke nicht nur die Umgebungstemperatur um mehrere Grad ab, sondern auch unseren Blutdruck und sorge so für Wohlbefinden, das messbar noch Tage anhalten kann, so Wohlleben.
Überall dort, wo wir den Wald in Ruhe lassen, erhole er sich mit der Zeit. Aber sei dieses Plädoyer für mehr Wildnis in Deutschland nicht auch eine Absage an die Vorzugsrolle des Menschen, fragt Richard David Precht. Ganz im Gegenteil, erwidert Wohlleben, um die Natur müsse man sich keine Sorgen machen, wohl aber um den Menschen, der von dieser Natur abhängt.
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Wird der Mensch den Sehnsuchtsort Wald womöglich selbst zerstören? "Der Wald kann ohne den Menschen auskommen, der Mensch aber nicht ohne den Wald", so Wohlleben. Doch nicht nur als Ökosystem und Klimaretter ist der Wald bedroht, sondern auch als Wirtschaftsressource.
Die Forstwirtschaft im Panik-Modus
Gleich drei heiße und trockene Sommer in Folge haben den Bäumen zuletzt arg zugesetzt. Vor allem die plantagenartig gepflanzten Fichten hat die Hitze geschwächt, und sie sind dadurch dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen. Überall wurden riesige Flächen toter Bäume gerodet und Hunderttausende Tonnen des minderwertigen Holzes billig nach China verkauft. Die Forstwirtschaft ist seitdem im Panik-Modus.
Das Problem ist von der Politik mitverursacht. Sie habe den erhöhten Holzbedarf durch die "Charta für Holz", eine Initiative zur
Steigerung des Pro-Kopf-Verbrauchs von Holz aus dem Jahr 2004, erst geweckt und bis heute gefördert, sagt Peter Wohlleben. Kohlekraftwerke sollen nun auf Holz umgestellt werden, obwohl klar erwiesen sei, dass die Verbrennung von Holz schmutziger, also klimaschädlicher sei, als die Verbrennung von Kohle.
Das Wohlbefinden des Menschen hängt vom Wald ab
Zudem wird völlig vernachlässigt, dass nicht den Plantagen, sondern dem intakten Ökosystem Wald als CO2-Speicher für die Bekämpfung der Klimakrise zentrale Bedeutung zukomme. Nicht zuletzt hängt das Wohlbefinden des Menschen vom Wald ab. Im Wald kommt die Seele zur Ruhe, wird Wildnis erlebbar – ganz ohne weite Reisen. Der Wald senke nicht nur die Umgebungstemperatur um mehrere Grad ab, sondern auch unseren Blutdruck und sorge so für Wohlbefinden, das messbar noch Tage anhalten kann, so Wohlleben.
Überall dort, wo wir den Wald in Ruhe lassen, erhole er sich mit der Zeit. Aber sei dieses Plädoyer für mehr Wildnis in Deutschland nicht auch eine Absage an die Vorzugsrolle des Menschen, fragt Richard David Precht. Ganz im Gegenteil, erwidert Wohlleben, um die Natur müsse man sich keine Sorgen machen, wohl aber um den Menschen, der von dieser Natur abhängt.
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