Sat1, 04.03.1992. Die Abenteuer des jungen Indiana Jones Die Lehren des Krishnamurti (Benares, January 1910) Aus unserem Archiv für gemeinnützige Aufklärungszwecke zur Verfügung gestellt (fair use). Serie: Staffel 2, Folge 18 Originaltitel: The Young Indiana Jones Chronicles TV-Sender: ABC Herkunftsland: USA Genre: Abenteuer, Action, Drama Erstausstrahlung USA: 04.03.1992 Erstausstrahlung DE: 27.11.1992 Staffeln: 3 Episoden: 40 Über die Ernennung von Krishnamurti zum Weltlehrer 1910 durch Annie Besant und Charles Leadbeater der Theosophischen Gesellschaft in Adyar/Chennai, Indien. Diese Eskapade führte nicht nur zu heftigen Protesten durch Katherine Tingley von der Theosophischen Gesellschaft in Point Loma, USA, sondern auch zum Austritt von Dr. Rudolf Steiner und der deutschen Sektion mit Selbständigstellung als Anthroposophische Gesellschaft. Mutmaßlich hat Annie Besant bis zum Austritt von Krishnamurti 1929 und ihrem Tod 1933 nie verstanden, wen Helena Blavatsky mit dem Konzept des Weltlehrers meinte, als sie von 1889-1891 in London von ihr unterrichtet wurde. Die Darstellung von Indiana Jones ist durchaus kritisch und spielt kurz auf Widersprüche an, wie z. B., daß zunächst ein anderer Junge von Leadbeater als Weltlehrer auserkoren war oder daß er es geschäftstüchtig verstand, den Mitgliedern Geschichten über ihre angeblichen früheren Wiedergeburten zu erzählen und sie zu hohen Spendenzahlungen veranlaßte (natürlich waren sie alle wichtig, Könige, Prinzessinnen, nie ist eine Putzfrau dabei gewesen...). Zu den Widersprüchen gehört auch, daß Krishnamurti auch nach Lösung von der Theosophischen Gesellschaft und Rücktritt von der Rolle als angeblicher Weltlehrer trotzdem eine Art Guru wurde und eine Art von radikaler Selbsterkenntnislehre predigte, die ohne Organisationen, Gurus, Meister auskommen kann. In seinen letzten Lebensjahren besuchte er die Theosophische Gesellschaft wieder als Zeichen der Versöhnung. Was damals im Detail vorgefallen war, weiß man nicht, er beschränkte sich auf eine Andeutung in Bezug auf Leadbeater: "er war böse". Leadbeater wurde immer wieder mit Pädo-Vorwürfen verschiedener Mütter aus verschiedenen Ländern konfrontiert, die zunächst 1906 zu seinem Ausschluß führten. 1909 genehmigte Annie Besant jedoch seinen Wiedereintritt. Auch in Australien, wo Leadbeater eine größere Kirchengemeinde der von ihm gegründeten Liberal-Katholischen Kirche hatte, kam es zu Pädovorwürfen und sogar zu Polizeiermittlungen, die aber wohl im Sande verliefen. Nach seiner Wiederaufnahme begann der Weltlehrer-Rummel in seiner Widersprüchlichkeit: Einerseits ist es eine Verballhornung des Weltlehrer-Konzepts (besonders in der im Film nicht angesprochenen Begründung mit der zweiten Ankunft Jesu Christi), andererseits wäre der Betrugsvorwurf zu weitgreifend, da Krishnamurti durchaus über Jahrzehnte religiöse Weisheiten verkündete, die nicht ganz falsch waren, andererseits aber nicht mit den Zielen und Aufgaben übereinstimmten, die Helena Blavatsky im Sinn hatte, nämlich eine starke Organisation aufzubauen, die Gedanken- und Moralführer für Wissenschaft und Religion wird und bleibt, um lebensgefährliche Dogmen aufzulösen, an denen die westliche Welt unterzugehen droht. Buddhistisch ausgedrückt vertrat Blavatsky das Mahayana-Konzept und Krishnamurti das Hinayana-Konzept. Von dem Skandal hat sich die Theosophische Gesellschaft nie erholt. Liest man deren Artikel und vergleicht sie, stellt man fest, daß sie in den letzten Jahrzehnten nicht mehr das Niveau früherer Zeit erreichen, teilweise von Falschdarstellungen strotzen. Den großen Wissenschaftsbetrug mit "Viren" seit der Pentagonarbeit über das Masernvirus von Enders 1954 bis hin zum HIV, zum Pandemiebetrug mit Vogel- und Schweinegrippe haben die Theosophen wohl verschlafen. Oft hörte man, daß die Welt ja schon gerettet und nichts mehr zu tun sei als abwarten und Tee trinken. Coronoia und die Genmanipulation haben die realexistierenden Theosophen nicht nur verschlafen, sondern sind 2020 proaktiv dazu übergegangen, den Fake zu bejubeln und zu unterstützen, siehe die Zeitschriften The Theosophist und Lucifer (Den Haag) - wie auch die Anthroposophen und der Dalai Lama. Anstatt wie von Blavatsky gefordert der Anführer zu sein, gefallen sie sich derzeit in der Rolle der Hinterherhinker und Wissenschaftsdogmen-Rechtfertiger. Ein Hauptgrund für den geistigen Niedergang der Theosophen ist die Verballhornung eines anderen Lehrkonzepts, dem der Bruderschaft. Anstatt einen Debattenraum zu eröffnen, wie er Blavatsky vorschwebte und vorgelebt wurde, wird der Diskurs nur proklamiert, aber nicht gelebt, keine eigene Meinung erlaubt, es sei denn, sie ist Blavatsky-kritisch und man verballhornt sie. Kritik wird als Todsünde angesehen und als "unbrüderlich". Alle müssen einer Meinung sein, wie im Kommunismus. Wenn Blavatsky heute bei den Theosophen reden würde, würde sie man sie wohl rauswerfen wie auch Jesus aus der heutigen Kirche.

Sendung: RTL Explosiv vom 10.10.1994.