Aussage des Zeugen Fritz Gaar am 83. Verhandlungstag.
Fritz Gaar, 60 Jahre alt, Fuhrunternehmer aus Hardegsen/Deutschland. Häftling in Auschwitz, Häftlingsnummer 71.114. * 1921 in Opava/Tschechien.
Im Nationalsozialismus im KZ Auschwitz, Abt. I: Kommandantur, Fahrbereitschaft. Höchster Dienstgrad in der SS: SS-Unterscharführer (Februar 1943). * 2. Juli 1904 in Opfenried. Seit 1930 in der NSDAP, seit 1931 in der SS.
Aus der Vernehmung vor dem Staatsanwalt Vogel am 17.10.1961
»Über den Transport von Häftlingen insbesondere zu den Gaskammern in Birkenau kann ich nichts sagen. Obwohl ich länger als vier Jahre in Auschwitz tätig war, habe ich in dieser ganzen Zeit nichts davon gemerkt, daß dort Häftlinge vergast wurden. Ich hatte zwar manchmal etwas Derartiges gehört, hatte aber solchen Gerüchten keinen Wert beigelegt.«
Aussage des ehemaligen SS-Oberscharführer Siebald Anton:
»Gaar war bei der Ankunft von Häftlingen als Lkw-Fahrer eingesetzt.«
Aussage des ehemaligen SS-Rottenführer Hradil Adam:
»Vollrath und Gaar waren immer gern bereit, Häftlingstransporte von der Rampe zur Gaskammer durchzuführen. Sie nahmen gern die dabei anfallenden Sonderrationen [ Schnaps, Zigaretten] in Empfang. Wenn mir zur Kenntnis gebracht wird, daß Gaar noch immer angibt, er habe keine Gaskammerfahrten durchgeführt, zumindest habe er nicht gewußt, um was es sich bei den Fahrten gehandelt hat, so ist das nicht zutreffend. Diese Darstellung ist lächerlich. Selbst die in den umliegenden Ortschaften lebenden Zivilisten wußten, was in Birkenau vor sich ging. Ich habe selbst mit Gaar zusammen Gaskammerfahrten durchgeführt.«
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https://www.youtube.com/watch?v=oVXBu-12unE
Aussage des Zeugen Jerzy Kanał am 66. Verhandlungstag.
Jerzy Kanał, 42 Jahre alt, Kaufmann aus Berlin/Deutschland. Häftling in Auschwitz, Häftlingsnummer 129.361. * 20. Juli 1921 in Błaszki/Polen; † 1. August 2015 in Berlin/Deutschland.
"Jerzy Kanal war von 1992 bis 1997 Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Berlin. Er war ein Überlebender des Holocaust.
Biografie
Die Familie zog 1922 nach Warschau in das dortige Ghetto, das sie überlebten. Jerzy Kanał machte eine Ausbildung zum Kaufmann, er wurde jedoch bald deportiert und zwar zunächst nach Majdanek, dann nach Auschwitz in das Nebenlager Birkenau. Um der nahenden Front des Krieges zu entgehen, mussten die Häftlinge nach Westen, zum KZ Oranienburg marschieren, und wurden danach noch mehrfach in andere Lager verlegt. In einem davon erlebte er die Befreiung durch die Rote Armee. Seine Familie war jedoch noch während der deutschen Besetzung umgebracht worden.
Trotz der schlechten Erfahrungen mit Deutschen kam Jerzy Kanał 1953 nach Berlin und setzte sich für den Wiederaufbau der jüdischen Gemeinde in dieser Stadt ein. Seine Wohnung nahm er in Berlin-Charlottenburg, Wielandstraße.
Er engagierte sich besonders im Vorstand der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und übernahm 1992 deren Vorsitz, nachdem Heinz Galinski im Amt verstorben war. Dieses Amt übte KanałKanał bis 1997 aus. Zugleich war er Mitglied im Direktorium des Zentralrats der Juden, deren Vizepräsident er 1997 für ein halbes Jahr war.
Als Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Berlin war es Kanał gelungen, mit dem Senat einen Staatsvertrag auszuhandeln, der die Beziehungen des Bundeslandes zur Gemeinde erstmals verbindlich regelte.
Nach dem Mauerfall und dem Zusammenwachsen Berlins setzte sich Jerzy Kanał auch für das Zusammenwachsen der jüdischen Gemeinden in beiden Teilen Berlins zur neuen Großgemeinde mit mehr als 10.000 Mitgliedern ein.
1992 hielt Kanał eine Gedenkrede anlässlich der Enthüllung einer Bronzegedenktafel vor der 1938 geplünderten und niedergebrannten Jüdischen Synagoge des ,Religionsvereins Westen’ in der Passauer Straße 2.
Im Jahr 1993 konnte Kanał aus dem Märkischen Museum Silbergegenstände in Empfang nehmen, die von den Nationalsozialisten jüdischen Mitbürgern abgepresst worden waren.
Am 8. Mai 1995 konnte Jerzy Kanał die im alten Glanz wieder hergestellte Neue Synagoge in der Berliner Oranienburger Straße als Centrum Judaicum einweihen.
Kanał wurde auf dem Jüdischen Friedhof Heerstraße unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit beigesetzt."
Quelle: Wikipedia
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https://www.youtube.com/watch?v=5rVTr4_escg
Aussage des Zeugen Hans Hoffmann am 121. Verhandlungstag.
Hans Hoffmann, 45 Jahre alt, Bauschlosser aus Stuttgart/Deutschland. Im Nationalsozialismus KL Auschwitz, Abt. II: Politische Abteilung.
https://odysee.com/@auschwitz-holocaust
https://auschwitz-holocaust.blogspot.com
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https://www.youtube.com/watch?v=KX4P22327lA
Aussage des Zeugen Jerzy Pozimski am 99. Verhandlungstag.
Jerzy Pozimski, 51 Jahre alt, Volkswirt aus Tarnowitz/Polen. Häftling in Auschwitz, Häftlingsnummer 1.099.
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https://www.youtube.com/watch?v=3hgnL90EzDs
Aussage des Zeugen Gerhard Hess am 88. Verhandlungstag.
Gerhard Hess, 56 Jahre alt, Kaufmännischer Angestellter aus Eppertshausen/Deutschland. Im Nationalsozialismus im KZ Auschwitz, Abt. Landwirtschaft.
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https://www.youtube.com/watch?v=m0rkE6-5nb8
Aussage des Zeugen Hans Engelbrecht am 120. Verhandlungstag.
Hans Engelbrecht, 66 Jahre alt, Kriminal-Direktor a.D. aus Neckarteilfingen/Deutschland. Im Nationalsozialismus Vorgesetzter des Angeklagten Boger beim Grenzkommissariat Friedrichshafen; SS-Sturmbannführer.
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https://www.youtube.com/watch?v=qCKLLBlKwdE
Aussage des Zeugen Omelan Kowal am 47. Verhandlungstag.
Omelan Kowal, 44 Jahre alt, Geschäfts-Direktor aus Brüssel/Belgien. Häftling in Auschwitz, Häftlingsnummer 49.730.
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https://www.youtube.com/watch?v=-OmtqkEofKU
Aussage des Zeugen Horst Huley am 88. Verhandlungstag.
Horst Huley, 43 Jahre alt, Architekt aus Grötzingen/Deutschland. Im Nationalsozialismus im KL Auschwitz, SS-Wachtruppe. Höchster Dienstgrad: SS-Rottenführer (20.04.1945).
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https://www.youtube.com/watch?v=t3q9s6aV4No
Aussage des Zeugen Karl Broch am 107. Verhandlungstag.
Karl Broch, 60 Jahre alt, Kassen-Inspektor aus Langenfeld/Deutschland. Im Nationalsozialismus KL Auschwitz, Abt. II: Politische Abteilung.
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https://www.youtube.com/watch?v=_7x5H-0uSYM