Die Idee der Demokratie entsprang aus der Bemühung, eine gesellschaftliche Organisationsform zu finden, die am ehesten einen inneren (und äußeren) Frieden gewährleistet. Demokratie beruht auf der Idee, dass die Bürger zur politischen Selbstbestimmung befähigt sind. Inzwischen ist die Komplexität moderner Gesellschaften so groß geworden, dass kein Einzelner sie mehr zu erfassen vermag. Hat sich damit das demokratische Leitideal überlebt?
Rainer Mausfeld erörtert diese Frage anhand der Kontroverse zwischen Walter Lippmann und John Dewey, zwei der bedeutendsten politischen Intellektuellen des vergangenen Jahrhunderts. Lippmann hielt die Idee des mündigen Bürgers‘ für eine Fiktion und plädierte für eine von Experten gelenkte Elitendemokratie. Dewey hingegen band die Frage der politischen Mündigkeit an die Voraussetzung eines freien und unverzerrten öffentlichen Debattenraumes. Diese Kontroverse ist auch für ein Verständnis der gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen erhellend.
Zur Person: Professor Dr. Rainer Mausfeld studierte Psychologie, Mathematik und Philosophie und lehrte bis zu seiner Emeritierung 2016 Allgemeine Psychologie an der Universität Kiel. Er beschäftigt sich vorrangig mit Fragen der Kognitionswissenschaft und der Wahrnehmungspsychologie
Der Vortrag wurde am 2. Dezember 2018 im Rahmen der Sendereihe 'Teleakademie' des SWR ausgestrahlt.
Quellen:
* https://web.archive.org/web/20201122220501/https://www.tele-akademie.de/begleit/video_ta181202.php
* https://web.archive.org/web/20201122220529/https://dlplanetschule-a.akamaihd.net/tele-akademie/ta181202_rainer_mausfeld_-_elitendemokratie_und_meinungsmanagement.mp4
George Orwell und Aldous Huxley - zwei visionäre Science-Fiction-Autoren, deren Lebenswege sich bereits in jungen Jahren kreuzten. Die vor mehr als 70 Jahren erschienen Meisterwerke "Schöne neue Welt" und "1984" sind gerade heute wieder brandaktuell, in Zeiten von alternativen Fakten, Fake News und ständiger Überwachung.
Datenspeicherung, Fake News, Designerbabys, der massive Einsatz von Antidepressiva – die Realität von heute hat die Fiktion von gestern fast schon eingeholt. Bereits vor über 70 Jahren hatten zwei Schriftsteller vor solchen Entwicklungen in „Schöne neue Welt“ und „1984“ gewarnt. Die Ähnlichkeiten sind so frappierend, dass „1984“ nach der Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika erneut auf den Bestsellerlisten der USA stand. Aldous Huxley und George Orwell erwiesen sich als geniale Zukunftsvisionäre. Die beiden Engländer waren Zeitgenossen: Huxley wurde 1894 in Godalming in Sussex und Orwell, mit bürgerlichem Namen Eric Blair, 1903 im indischen Motihari geboren. Ihre Lebenswege kreuzten sich im berühmten Eton College, obwohl sie aus zwei völlig unterschiedlichen Welten kamen: Huxley entstammte einer britischen Intellektuellendynastie, während Orwell in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen war. Orwell las „Schöne neue Welt“ kurz nach Erscheinen und schickte seinen Roman „1984“ direkt nach der Veröffentlichung an Huxley. Dieser schrieb daraufhin an Orwell, dass er seinen Roman als „von grundlegender Bedeutung“ ansehe, die Zukunft jedoch nicht auf eine Politik der schieren Gewalt – auf einen „Stiefel im Gesicht der Menschheit“ – reduziert werden könne. Anders ausgedrückt vertrat Huxley die Auffassung, dass seine Vision der Zukunft die wahrscheinlichere war: eine auf wissenschaftlichen Methoden aufbauende „perfekte“ Diktatur, in der die Individuen zu Herrschaftszwecken so programmiert werden, dass sie gerne dienen und ihr Sklavendasein sogar lieben. Bei Orwell hingegen kontrolliert der Totalitarismus die Gedanken und setzt gezielt Lügen sowie permanente Überwachung ein. Sind die unterschiedlichen alptraumhaften Zukunftsszenarien Huxleys und Orwells auf ihre unterschiedlichen Lebenswege zurückzuführen? Und leben wir heute eher in der Welt aus „1984“ oder in der „Schönen neuen Welt“?
Regie: Philippe Calderon & Caroline Benarrosh
Land: Frankreich
Jahr: 2017
Herkunft: ARTE F
https://web.archive.org/web/20201121142445/https://www.arte.tv/de/videos/074580-000-A/george-orwell-aldous-huxley/
Demokratie lebt von der Debatte.
Demokratie heißt: Interessenunterschiede in einem öffentlichen Debattenraum friedlich austragen, um zu einem gemeinsamen gesellschaftlichen Handeln zu finden.
Doch: Wie können wir unsere eigenen kognitiven und gefühlsmäßigen Beschränktheiten und Vorurteile erkennen? Warum reagieren wir so aggressiv, wenn unsere selbstverständlichsten Vorurteile in Frage gestellt werden? Wir sind so beschaffen, dass wir dazu neigen, unsere Gewohnheiten für Überzeugungen zu halten. Unser Geist produziert gleichsam instinktiv „Meinungen“. Ideologien sind gewissermaßen die kollektiven Vorurteile, die den Status quo als selbstverständlich erscheinen lassen.
Wie lassen sich nun die eigenen Interessen objektivieren? Wie gewinnen wir eine gemeinsame Kommunikationsbasis für ein demokratisches Gespräch, das sich an Argumenten orientiert?
Prof. Rainer Mausfeld spricht über Demokratie, Ideologien und Wege des Denkens.
Zur Person: Professor Dr. Rainer Mausfeld lehrte bis zu seiner Emeritierung 2016 Psychologie an der Universität Kiel mit den Schwerpunkten Wahrnehmungs- und Kognitionsforschung. Mit seinen gesellschaftspolitischen Beiträgen zur neoliberalen Ideologie und Techniken des Meinungsmanagements wurde er einem breiten Publikum bekannt.
Der Vortrag wurde im Rahmen einer Veranstaltung des Deutsch-Amerikanischen Instituts am [24.Januar 2020](https://web.archive.org/web/20201123102158/https://dai-heidelberg.de/en/events/rainer-mouse-field-22932/) in Heidelberg gehalten.
> Seit der Entdeckung von Prism und Tempora - den Überwachungsprogrammen der Vereinigten Staaten von Amerika und Großbritanniens - hören wir viel von "Surveillance States".
> Aber, was sind sie eigentlich?
>
> Die vorliegende Videoanimation zeigt die Gefahren der Überwachung und erklärt, warum der Spruch "Wer nichts zu verbergen hat, hat nichts zu befürchten" ein weit verbreiteter Irrtum ist.
>
> Weitere Themen aus dem Video: NSA, George Orwell und 1984, Big Brother, Datensicherung und Geheimdienste.
– Veröffentlicht von 'manniac' im [Juli 2013](https://web.archive.org/web/20201126190030if_/https://www.youtube.com/watch?v=iHlzsURb0WI)
Der Vortrag bezieht sich auf Themen des Buches "Warum schweigen die Lämmer? Wie Elitendemokratie und Neoliberalismus unsere Gesellschaft und unsere Lebensgrundlagen zerstören".
Herr Mausfeld geht in diesem Vortrag u.a. folgenden Fragen nach: Was wollen wir eigentlich als Kollektiv von Bürgern gesellschaftlich erreichen? Und was hindert uns daran, zu erreichen was wir wollen?
Zur Person: Professor Dr. Rainer Mausfeld studierte Psychologie, Mathematik und Philosophie und lehrte bis zu seiner Emeritierung 2016 Allgemeine Psychologie an der Universität Kiel. Er beschäftigt sich vorrangig mit Fragen der Kognitionswissenschaft und der Wahrnehmungspsychologie.
Der Vortrag wurde im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung von den NachDenkSeiten und dem Westend Verlag am [4. Februar 2019](https://web.archive.org/web/20201123000259/https://www.nachdenkseiten.de/?p=48589) in Frankfurt gehalten.
Das Buch "Warum schweigen die Lämmer? Wie Elitendemokratie und Neoliberalismus unsere Gesellschaft und unsere Lebensgrundlagen zerstören" kann bei Interesse direkt beim Westend Verlag bestellt werden: https://www.westendverlag.de/buch/warum-schweigen-die-laemmer
Wer das Engagement der NachDenkSeiten unterstützen möchte, kann das hier tun:
https://www.nachdenkseiten.de/?page_id=7726
Das legendäre Gespräch zwischen Hannah Arendt und Günter Gaus. Im Zentrum stehen politisches Denken & Handeln sowie das Spannungsfeld von Philosophie und politischer Theorie.
Ein weiterer Aspekt sind Geschlechterrollen sowie die Reportage „Eichmann in Jerusalem“ von Hannah Arendt. Das kontrovers diskutiere Buch war 1963 in den USA erschienen und wurde im Herbst 1964 in der Bundesrepublik Deutschland veröffentlicht. Im Kontext der Analyse beschreibt sie ihr inzwischen berühmtes Konzept der „Banalität des Bösen“.
Das Gespräch der Sendung "Zur Person" wurde am 28. Oktober 1964 ausgestrahlt.
https://archive.org/details/HannahArendtImGespraechMitGuenterGaus
Unter nachfolgendem Link gibt es ein vollständiges Transkript des Gesprächs:
https://web.archive.org/web/20201122003423/https://www.rbb-online.de/zurperson/interview_archiv/arendt_hannah.html
Prof. Dr. Rainer Mausfeld bietet einen Einblick in die wirkliche Verwaltung unserer Demokratie und zeigt auf, wie mit den Techniken des Meinungsmanagements die Bürger in Gleichgültigkeit und der Illusion des Informiertseins gehalten wird.
Dabei stellt er sich u.a. folgenden Fragen:
Mit welchen subtilen Methoden arbeiten Unternehmen und Lobbyverbände?
Wie und in welchem Ausmaß werden wir bereits heute manipuliert?
Welche Rolle spielen die Medien?
Zur Person: Professor Dr. Rainer Mausfeld lehrte bis zu seiner Emeritierung 2016 Psychologie an der Universität Kiel mit den Schwerpunkten Wahrnehmungs- und Kognitionsforschung. Mit seinen gesellschaftspolitischen Beiträgen zur neoliberalen Ideologie und Techniken des Meinungsmanagements wurde er einem breiten Publikum bekannt.
Der Vortrag wurde im Rahmen einer Veranstaltung der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) am [1. Mai 2017](https://web.archive.org/web/20200810013256/https://oedp-muenchen.de/aktuelles/unsere-vortraege/) in München gehalten.
Eine konstituierte öffentliche Debatte beinhaltet von sich aus bereits die Möglichkeit manipuliert zu werden, aufgrund der Struktur, wie sie entstanden ist.
Rainer Mausfeld decodiert in seinem Vortrag diese Strukturen der Meinungsbildung.
Die Qualität der Entscheidungen die wir als „politisches Kollektiv“ treffen, ist abhängig von der Qualität des öffentlichen Debattenraumes. Um die optimale Entscheidung treffen zu können, müssen alle Argumente und Meinungen einen Platz bekommen und gegeneinander abgewogen werden können. Rede- und Meinungsfreiheit sind somit kein „Bonus“ oder ein „demokratisches Add-on“ in der Regierungs- oder Gesellschaftsmatrix, sondern sie sind die Voraussetzung für einen ausgewogenen Diskurs.
Zur Person: Professor Dr. Rainer Mausfeld lehrte bis zu seiner Emeritierung 2016 Psychologie an der Universität Kiel mit den Schwerpunkten Wahrnehmungs- und Kognitionsforschung. Mit seinen gesellschaftspolitischen Beiträgen zur neoliberalen Ideologie und Techniken des Meinungsmanagements wurde er einem breiten Publikum bekannt.
Der Vortrag wurde im Rahmen einer Veranstaltung der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) am [4. Juni 2018](https://web.archive.org/web/20200810013256/https://oedp-muenchen.de/aktuelles/unsere-vortraege/) in München gehalten.
> This video was made in an attempt to try an explain some of the specifics relating to the accusations against Julian Assange.
> It was also made in the hope of shedding some light on the circumstances that have led to the current diplomatic standoff involving the Wikileaks founder.
As Published by infobytes.tv on November 2012
https://web.archive.org/web/20200903232445if_/https://www.youtube.com/watch?v=PZ0UgJRPhxw