Published By
Created On
29 Jul 2022 22:14:40 UTC
Transaction ID
Cost
Safe for Work
Free
Yes
SWR-Marktcheck - Schadstoffe in Altbauten - Gesundheitsgefahr beim Renovieren (SWR TV-Sendung "Marktcheck" vom 28.05.2019)
SWR-Marktcheck - Schadstoffe in Altbauten - Gesundheitsgefahr beim Renovieren (SWR TV-Sendung "Marktcheck" vom 28.05.2019)
Di., 28.5.2019 20:15 Uhr,
GESUNDHEITSGEFAHR BEIM RENOVIEREN
Mit Schadstoffen belastete Immobilien
DOROTHÉE PANSE
Bei Renovierungsarbeiten an älteren Immobilien können gesundheitsschädliche Schadstoffe wie Holzschutzmittel oder Asbest freigesetzt werden. Was also tun?
Tipps für die Renovierung von Altimmobilien
Was kann man tun, wenn man den Verdacht hat, dass die eigene Immobilie mit Wohngiften belastet ist? Unsere Tipps helfen all jenen weiter, die vor vielen Jahren selbst die gefährlichen Stoffe in ihrem Haus verwendet haben, da es damals so üblich war und all jenen, die eine Altimmobile erwerben wollen.
Inhaltsverzeichnis:
Holzschutzmittel – die oft unerkannte Gefahr / Asbest – die oft unterschätzte Gefahr
Das Sachverständigen-Gutachten: Schutz vor gesundheitlichen und finanziellen Gefahren
Holzschutzmittel – die oft unerkannte Gefahr
Von der hölzernen Wohnzimmerdecke bis zu den Holzbalken im Dachstuhl: Vor allem von 1950 bis 1990 wurden bei Millionen von Häusern im großen Stil Holzschutzmittel aufgetragen. Betroffen sind vor allem Fertighäuser, die hauptsächlich aus Holz gebaut wurden.
Die Holzschutzmittel enthalten Wirkstoffe gegen tierische und pflanzliche Schädlinge, etliche sind stark gesundheitsschädlich. Einige Wirkstoffe sind bereits seit Jahren verboten und werden nicht mehr eingesetzt. Aber die Gefährlichkeit besteht weiterhin noch dort, wo diese Mittel einst verwendet und nicht beseitigt wurden.
Unspezifische nicht erklärbare Beschwerden als Warnzeichen
Bekommt man im „neuen“ Haus plötzlich Beschwerden, die man nicht zuordnen kann, sollte man aufmerksam werden. Konzentrationsstörungen, Hustenreiz, Müdigkeit, ständige Kopfschmerzen – auch wenn die Beschwerden oft eher unspezifisch sind, ist behandeltes Holz verbaut, könnten giftige Holzschutzmittel die Ursache sein. In schweren Fällen können diese sogar Leberschädigungen, Hauterkrankungen und eine Schwächung des Immunsystems verursachen.
Pentachlorphenol, Carbolineum und DDT
Den größten Anteil bei Holzschutzmittel-Wirkstoffen haben chlorierte Kohlenwasserstoffe, zum Beispiel Pentachlorphenol (PCP, Lindan).
Carbolineum war ein äußerst beliebtes Holzschutzmittel. Es ist ein öliges, braunrotes, teerig riechendes Gemisch aus Steinkohleteer-Bestandteilen. Carbolineum wurde insbesondere aufgrund des Gehalts an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) als beim Menschen eindeutig krebserzeugender Stoff eingestuft. Gemäß Chemikalienverordnung vom 1.11.1993 ist der Einsatz von teerölhaltigen Zubereitungen stark eingeschränkt. Im Hausbau dürfen sie nicht mehr eingesetzt werden.
PCP etwa gelangt über die Nahrungskette in den Körper und wird dort teils umgewandelt im Körperfett über viele Jahre gespeichert, ohne sich abzubauen.
Auch das Insektizid DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan) wurde relativ sorglos eingesetzt.
Es ist nach wie vor nicht völlig klar, wie die Mittel genau auf den menschlichen Körper wirken. Zumal diese Beurteilung abhängig von verschiedenen Faktoren ist, etwa davon, wie viel des Mittels aufgetragen wurde, wie lange die Person den Ausdünstungen der Giftstoffe ausgesetzt ist und wie deren gesundheitlicher Gesamtzustand ist.
Bei Holzschutzmittelgeschädigten, die über viele Jahre in belasteten Wohnungen oder Häusern lebten, traten teilweise noch nach 20 bis 30 Jahren organische Spätschäden auf. Und: Treten die Symptome erst lange Zeit nach der Holzbehandlung auf, werden sie dann meist nicht damit in Zusammenhang gebracht.
Genau hinschauen bei einem Dachstuhl:
Ist ein Dachstuhl gut belüftet und wird er zudem nicht als Wohnraum genutzt, ist die Situation zwar einigermaßen unproblematisch: Die Gifte werden über den kontinuierlichen Luftaustausch ausgelüftet. Nach einer Dämmung allerdings gelangen die Giftstoffe direkt in den Innenraum und verbleiben dort auch. Und beim Ausbau (etwa beim Abschleifen des Holzes) ist besondere Vorsicht geboten.
Analyse sorgt für Klarheit
Wer Verdacht schöpft, kann Holz- oder Staubproben untersuchen lassen. Ob dann eine Sanierung oder ein Umbau notwendig sind, hängt zum einen von der Stärke der Belastung ab, zum anderen auch davon, wie die Räumlichkeiten genutzt werden, ob sie etwa ständig bewohnt, gut durchlüftet sind oder im Außenbereich liegen.
Liegt die Belastung mit Holzschutzmitteln deutlich über den zulässigen Grenzwerten, kann man Balken im Dachgeschoss, die nicht einfach ausgetauscht werden können, zwei bis drei Millimeter abhobeln – allerdings nur mit entsprechender Schutzmaske. Anschließend sorgt ein spezieller Schutzanstrich dafür, dass keine weiteren Schadstoffe in die Raumluft gelangen.
Author
Content Type
Unspecified
video/mp4
Language
Open in LBRY